18. November 2025

Schokoladenvergiftung

Je mehr Kakao, desto gefährlicher für Hunde und Katzen!

Die Weihnachtzeit ist für uns Menschen meist eine Zeit voller Plätzchen, Pralinen und Schokoladenweihnachtsmänner. Für Hunde und Katzen können diese süßen Versuchungen jedoch schnell lebensgefährlich werden. Schokolade stellt für Tiere eine ernsthafte Gefahr dar.


Warum ist Schokolade giftig für Tiere?

Schokolade enthält die Substanzen Theobromin und Koffein. Beide gehören zur Gruppe der Methylxanthine. Während wir Menschen diese Stoffe gut abbauen können, fehlt Hunden und Katzen ein entscheidendes Enzym zur Verstoffwechselung. Dadurch werden diese Substanzen nicht wie bei uns über die Leber ausgeschieden, sondern reichern sich im Körper an. Über verschiedene biochemische Mechanismen entfalten sich hier ihre giftigen Wirkungen. Unter anderem beeinflussen sie die Funktion der Nerven und Muskeln, des Herzens  und sogar des Gehirns.

Dabei gilt: Je dunkler die Schokolade, desto höher ist der Theobromingehalt. Je mehr Kakao enthalten ist, desto gefährlicher wird die Schokolade also.

Weiße Schokolade: Enthält nur wenig Theobromin und stellt meist nur ein geringes Risiko dar.

Milchschokolade: Mit 1,5-2 mg Theobromin pro Gramm Schokolade besteht hier je nach Gewicht des Hundes und aufgenommener Menge bereits ein deutliches Risiko.

Zartbitterschkolade:  5-15 mg Theobromin pro Gramm Schokolade stellen schon bei Aufnahme kleiner Mengen eine hohe Gefahr dar.

Bitterschokolade, Back-/Kochschokolade und Kakaopulver:  Enthalten die größten Theobromin-Mengen und sind sehr gefährlich für Hunde und Katzen.

Bereits 20 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht können Symptome verursachen. Ab 60 mg pro Kilogramm wird es lebensbedrohlich.


SYMPTOME EINER SCHOKOLADENVERGIFTUNG

Die ersten Anzeichen treten meist innerhalb von einer bis vier Stunden nach der Aufnahme auf. Manchmal dauert es aber auch zwölf Stunden, bis es zur Vergiftungserscheinungen kommt.

Typische Symptome sind:

  • Erbrechen und Duchfall
  • Unruhe, Zittern und Muskelkrämpfe
  • schnellere Atmung und erhöhter Puls
  • übermäßiger Durst und Harndrang
  • erhöhte Körpertemperatur
  • bei vorangeschrittener Vergiftung: Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Koma und schließlich Tod.


WAS TUN IM NOTFALL?

Sollte Ihr Tier Schokolade gefressen haben, sollten Sie so schnell wie möglich handeln.

Notieren Sie Menge und Sorte der aufgenommenen Schokolade. Mit diesen Daten können wir das individuelle Risiko für Ihr Tier berechnen. Unsere Kolleg*innen der Tierklinik Lüneburg haben einen Online-Rechner erstellt, mit dem Sie auch selbst das Risiko einer Schokoladenvergiftung berechnen können:

Schokoladen-Rechner

Kontaktieren Sie uns umgehend – auch wenn Ihr Tier noch keine Symptome zeigt. Je schneller gehandelt wird, desto besser ist die Prognose für Ihr Tier. Sind wir nicht erreichbar, zum Beispiel außerhalb unserer Öffnungszeiten, suchen Sie bitte den tierärztlichen Notdienst oder eine Klinik auf.

Bitte lösen Sie bei Ihrem Tier nicht auf eigene Faust Erbrechen aus. Dies sollte aufgrund der Risiken nur unter tierärztlicher Betreuung erfolgen.


Beugen Sie vor und schützen Sie ihre Tiere zur Weihnachtszeit

Bewahren Sie Schokolade und Süßigkeiten außerhalb der Reichweite von Hunden und Katzen auf. Achten Sie auf Geschenke unter dem Weihnachtsbaum – auch dort können sich die süßen Versuchungen verstecken. Informieren Sie Kinder und Gäste, dass Tiere keine Schokolade bekommen dürfen.


Kommen Sie und Ihre Tiere glücklich und gesund durch die Weihnachtszeit.

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